Antidepressiva: Segen oder Fluch?
- Nadine Greve
- 7. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Juni
Die Tagesdosis an Antidepressiva, die Deutschland einnimmt, liegt bei 1,8 Milliarden. Tendenz steigend. Die Einnahme von Antidepressiva stieg seit 2005 in Deutschland um 745 Prozent. Tendenz steigend. Antidepressiva ist weltweit das einzige Medikament, dass auf der einen Seite bei Einnahme Heilung oder zumindest deutliche Linderung verspricht; auf der anderen Seite mittelgradige bis schwere Depressionen als Nebenwirkung hervorrufen kann. Wie paradox ist das bitte?!

Ob Depression, Angststörung, PTBS oder Burnout - Ärzte und Therapeuten verordnenen in allen Fällen Antidepressiva und die gutgläubigen Patientinnen und Patienten nehmen sie ohne weitere Überprüfung oder Lesens des Beipackzettels ein. Der Weißkittel hat's verordnet, der weiß, was für mich gut ist? Aber bist du dir da wirklich sicher? Spätestens seit der Impflüge während der Covid-19-Pandemie sollten wir bezüglich verordneterMedikamente oder so genannten Impf-Empfehlungen doch wachsamer sein. Leider bleibt es meist nicht nur bei einem Präparat. Die Dosis und Vielzahl an Medikamenten erhöht sich rasch im Laufe des psycho-somatischen Leidensdruck. Neben Antidepressiva zählen regelmäßige schmerzstillende Präparate, Blutdrucksenker oder Magentabletten zur täglichen Dosis der Betroffenen. Dies geschieht nicht etwa über einen Zeitraum von ein oder zwei Monaten. Nein, psychische Erkrankte schlucken ihren täglichen Cocktail meist über viele Jahre oder Jahrzehnte hinweg. Warum tun sie das? Nicht, weil es ihnen hilft, beileibe nicht. Die dauerhafte Einnahme verschlimmert in den allermeisten Fällen die psychische Erkrankungen noch und kann weitere Krankheiten zur Folge haben. Betroffene tun es nur aus drei Gründen:
Weil ihr Arzt/Therapeut es ihnen sagt
Die Einahme für sie zur Gewohnheit geworden ist und sie Angst haben, ohne diese Flut an täglichen Tabletten im Alltag nicht mehr funktionieren zu können
WEIL SIE ABHÄNGIG SIND.
Nachfolgend nenne ich nur einige von über 200 Medikamenten, die als Nebenwirkung mittelgradige bis schwere Depressionen hervorrufen können. Beginnen wir mit dem paradoxesten Medikament, den Antidepressiva, das Depressions-Symptome eigentlich heilen oder zumindest stark lindern sollte.
Die in Deutschland am häufigsten verordneten Antidepressiva gehören zur SRRI-Gruppe, der so genannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Durch die Wiederaufnahmehemmung von Serotonin soll die Sertoninkonzentration zwischen den einzelnen Neuronen in unserem Gehirn steigen. Dies soll zu dazu führen, dass sich die Signalübertragung in unserem zentralen Nervensystem verbessert. Was wiederum laut Pharma-Herstellern zu einer Verbesserung unserer Stimmung und gleichermaßen zu einer Verbesserung unseres allgemeinen Wohlbefindens führen soll. Mit dem Ergebnis, dass Angststörungen, Depression und Burnout zeitnah der Vergangenheit angehören.
Da sollte doch Frage erlaubt sein, warum 95 Prozent der Antidepressiva einnehmenden und an einer der genannten Krankheiten leidenden Personen, dies auch noch Jahre oder Jahrzehnte nach der ersten Einnahme tun, und warum die Erkrankung bei nahezu allen Einnehmenden im Laufe der Jahre nicht besser, sondern schlechter geworden ist.
Mittlerweile wurde herausgefunden, dass die gängigen Antidepressiva (Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sermalin und Vilazodone) bei Kindern und Jugendlichen das Risiko, einen Selbstmordversuch durchzuführen sogar verdoppeln, anstatt eine rasche Genesung herbeizuführen. Aus diesem Grund dürfen diese Art Psychopharmaka nicht mehr an diese Altersgruppe verordnet werden. Ferner zeigte die Studie der Harvard University of Boston, dass 29 Prozent der jungen US-amerikanischen Assistenzärzte und -Ärztinnen verstärkt über Depressionen klagt. Warum aber klagt diese Personengruppe häufiger über Depressionen als ihre Altersgenossen? Auf die Frage gibt es eine einfache Antwort. Assistenzärzte und -Ärztinnen haben besonders leichten Zugang zu Antidepressiva, im Gegensatz zum Rest der jungen US-Amerikaner und -Amerikanerinnen.

Forscher können bis heute nicht eindeutig belegen, wie diese selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer tatsächlich in unserem Gehirn funktionieren und wirken, und ob sie nicht mehr schaden als nützen.
Betablocker und Calciumantagonisten
Beide Präparate wirken blutdrucksenkend, jedoch verdoppelt sich die Gefahr, bei Einnahme an mittelgradiger oder schwerer Depression zu erkranken. Dies belegt inzwischen auch eine schwedische Studie aus dem Jahr 2024. In Deutschland leiden zwischen 20 und 30 Millionen Bürgerinnen und Bürger unter Bluthochdruck. Wenn du auch zu dieser Personengruppe gehörst und seit zwei Jahren oder länger täglich Betablocker oder Calciumantagonisten einnimmst, und depressive Symptome verspürst, spreche mit deinem behandelnden Arzt über eine Alternative. Dies könnte beispielsweise ein ACE-Hemmer sein.
Magentabletten
Statt auf sein angeborenes Warnsignal (das Bauchgefühl) zu hören, wird bei Magenbeschwerden lieber zur Magentablette gegriffen und damit das wichtigste Alarmsignal im Körper einfach stummgeschaltet. Selbstverständlich ist es einfacher, eine Pille zu schlucken und sich ganz seinem gewohnten - und offensichtlich ungesunden - Lebensstil hinzugeben, anstatt sich mit seinem unguten Bauchgefühl auseinanderzusetzen und etwas in seinem Leben zu verändern. Denn genau das ist die Aufgabe des Bauchgefühls. Es soll auf Unstimmigkeiten im Lebensstil aufmerksam machen. Wäre es nicht vernünftiger - wenn auch schwieriger - in sich zu gehen und zu hören, was einem das Bauchgefühl mitteilt? Die regelmäßige bzw. dauerhafte Einnahme von Magentabletten verstärkt nicht nur die Gefahr, an einer Depression zu erkranken, sondern führt auch auf direktem Weg in den Burnout. Wie man es dreht und wendet, die regelmäßige bzw. dauerhafte Einnahme von Magentabletten ist keine gute Idee. Oftmals stecken hinter wiederkehrenden Magenbeschwerden psychische Probleme. Die Psyche versucht, genau wie das Bauchgefühl, seinem Menschen dies durch Schmerzen mitzuteilKann der Arzt also keine organische Ursache für die Magenschmerzen finden, sollte immer ein Blick auf das eigenen Leben und die Lebensumstände geworfen werden.
Cortison
Die längere Einnahme von Cortison kann Nebenwirkungen wie Depressionen, Psychosen, Diabetes, Bluthochdruck oder Osteoporose zur Folge haben. Das Medikament genießt zwar den Ruf schwere Krankheiten zu heilen, aber kein Arzt oder Apotheker weist darauf hin, dass Antibiotika eine Reihe unangenehmer Nebenwirkungen hervorrufen kann. Insbesondere Antibiotika aus der Gruppe der Flurchinolone (Ciprofloxacin, Levofloxacin, Norafloxacin, Moxifloxacin) können bereits nach einer kurzen Einnahme-Dauer Panikattacken verursachen, die selbst Monate nch dem Absetzen des Medikaments noch anhalten. Ferner führen diese Panikattacken früher oder später direkt in eine Depression, weil es das Leben der Betroffenen extrem belastet und einschränkt.
Weitere in unserer Gesellschaft gerne und dauerhaft eingenommenen Medikamente, die als Nebenwirkung mittelgradige oder schwere Depressionen hervorrufen können, sind:
Asthma-Präparate von Montelubronch und Singulair
Thyroxin (Schilddrüsenhormon)
Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels
Antibabypille
Medikamente gegen Migräne
Appetitzügler
Medikamente gegen Akne
Medikamente gegen Rauchentwöhnung
Medikamente gegen Haarausfall
etc.
Ich bin keineswegs gegen die Einnahme von Medikamenten generell. Dennoch rate ich sehr zur Vorsicht. Im Fall eines Burnout-Syndroms ist für mich eine medikamentöse Behandlung in der Akut-Phase (die ersten vier bis sechs Wochen nach dem Zusammenbruch) durchaus zu empfehlen, um den Patienten dahingehend zu stabilisieren, dass Körper, Geist und Seele zur Ruhe kommen können, bevor sie durch regelmäßige moderate mentale und körperliche Aufgaben zurück ins innere Gleichgewicht finden. Dasselbe gilt für Depressions-, Angst- und PTBS-Patienten. Betroffene, die seit Jahren oder Jahrezehnten Psychopharmaka einnehmen, machen deshalb keinerlei Fortschritte bei ihrer Geneseung, weil die Präparate stark das Bewusstsein verändern und insgesamt vernebelnd auf Körper, Geist und Seele wirken. Insbesondere Psychopharmaka stören die sonst hervorragend funktionierende Kommunikation zwischen Körper, Geist und Seele.
Kommentare